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Ausflüge, Konzerte und auch ehrenamtliche Arbeit in der Freizeit machen glücklicher als etwa das Herumdaddeln auf dem Computer. Zu diesem Schluss kommt eine Auswertung des SKL Glücksatlas, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Generell fördern Aktivitäten, die mit sozialer Teilhabe, Bewegung oder Kreativität verbunden sind, das Wohlbefinden stärker als passive Freizeitbeschäftigungen. Auch auf die Dosis kommt es an.
Gemessen wurde die Zufriedenheit auf einer Skala von Null für ganz und gar unzufrieden bis Zehn für rundum zufrieden. Menschen, die mindestens einmal pro Monat Ausflüge oder Kurzreisen unternehmen (7,84 Punkte) oder kulturelle Veranstaltungen wie Opern, Theater und Ausstellungen besuchen (7,78 Punkte) berichten demnach von der höchsten Lebenszufriedenheit. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten (7,77 Punkte) sowie der Besuch von Kino, Konzerten oder Clubs (7,70 Punkte) gehen mit einem überdurchschnittlichen Glücksempfinden einher.
Ebenso zeigen der regelmäßige Besuch von Sportveranstaltungen (7,67 Punkte) sowie die politische Betätigung (7,67 Punkte) eine höhere Lebenszufriedenheit. Gleiches gilt für künstlerische oder religiöse Aktivitäten (7,64 Punkte).
Im Gegensatz dazu sind eher passive oder isolierte Freizeitbeschäftigungen wie Fernsehen schauen (7,45 Punkte), Entspannen und Nichtstun (7,41 Punkte) oder Computer- und Videospiele (7,36 Punkte) weniger glückstiftend. Diese Aktivitäten tragen zwar kurzfristig zur Entspannung bei, sie scheinen jedoch langfristig nicht so stark mit einer gesteigerten Lebenszufriedenheit verknüpft zu sein wie gesellige oder aktivierende Freizeitbeschäftigungen.
Es kommt dabei auch auf die Häufigkeit an. Sport, Malen, Singen oder Lesen steigern die Lebenszufriedenheit demnach umso stärker, je häufiger sie ausgeübt werden. Einige Aktivitäten wie Besuche bei Freunden oder Ausflüge machen auch schon bei gelegentlicher Ausübung glücklich. Andere, überwiegend passive Aktivitäten wie Fernsehengucken, Oper- und Ausstellungsbesuche oder Computerspiele entfalten hingegen nur in einem ausgewogenen Maß eine positive Wirkung. Bei übermäßiger Ausübung kann die Zufriedenheit sogar sinken.
Die Sonderstudie im Auftrag der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) analysierte aus dem Jahr 2019 stammende Daten des Sozio-oekonomische Panel (SOEP), einer Wiederholungsbefragung von Privathaushalten in Deutschland. Die Stichprobe zu Freizeitaktivitäten umfasst 29.624 Befragte.
K.Lam--ThChM