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Ein aus DDR-Zeiten stammendes Frühwerk des weltbekannten Künstlers Gerhard Richter ist in Dresden teilweise freigelegt worden. Die Restauration des 1956 in einem Foyer des Deutschen Hygiene-Museums entstandenen Bilds "Lebensfreude" wurde nach mehreren Monaten abgeschlossen, wie das Museum am Montag bekanntgab.
Der heute weltberühmte Maler und Bildhauer hatte mit dieser Arbeit sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden abgeschlossen. Das Bild zeigt verschiedene Figurengruppen in Alltagssituationen und bei Freizeitaktivitäten. Im März 1961, wenige Monate vor dem Bau der Berliner Mauer, flüchtete der 1932 in Dresden geborene Richter in die Bundesrepublik.
Sein rund 63 Quadratmeter großes Wandgemälde wurde 1979 überstrichen, weil der "studentischen Arbeit keine künstlerische Bedeutung beizumessen" sei, wie es damals hieß. Auch Richters "Republikflucht" wurde in diesem Zusammenhang erwähnt.
Ersten Bestrebungen des Deutschen Hygiene-Museum nach der Wende zur Freilegung des Bilds erteilte Richter eine Absage. Der nach 2022 entstandenen Idee, nur einen zentralen Ausschnitt des Bilds freizulegen, stimmte der heute 93-jährige Künstler indes zu.
Nun sind fast 19 Quadratmeter der Wandfläche wieder zu sehen. Unterstützt wurde die Restaurierung, die rund 220.000 Euro kostete, von der Wüstenrot-Stiftung in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Ernst von Siemens Kunststiftung.
Richter gehört zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern. Seine Werke zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers. Er lebt in Köln.
Y.Su--ThChM