The China Mail - "Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe

USD -
AED 3.672983
AFN 72.000016
ALL 86.650027
AMD 390.940256
ANG 1.80229
AOA 917.494877
ARS 1121.845706
AUD 1.554521
AWG 1.8
AZN 1.693234
BAM 1.720686
BBD 2.017877
BDT 121.428069
BGN 1.721096
BHD 0.372726
BIF 2930
BMD 1
BND 1.312071
BOB 6.906563
BRL 5.809252
BSD 0.999437
BTN 85.314611
BWP 13.77569
BYN 3.270808
BYR 19600
BZD 2.007496
CAD 1.381645
CDF 2876.999933
CHF 0.808745
CLF 0.02506
CLP 961.650057
CNY 7.303759
CNH 7.31082
COP 4277
CRC 502.269848
CUC 1
CUP 26.5
CVE 97.390528
CZK 21.6775
DJF 177.720265
DKK 6.47322
DOP 60.500912
DZD 131.144916
EGP 50.399702
ERN 15
ETB 133.023649
EUR 0.86684
FJD 2.28525
FKP 0.752396
GBP 0.746025
GEL 2.745008
GGP 0.752396
GHS 15.559716
GIP 0.752396
GMD 71.501565
GNF 8655.500959
GTQ 7.698128
GYD 209.656701
HKD 7.759125
HNL 25.850255
HRK 6.542701
HTG 130.419482
HUF 353.009748
IDR 16851
ILS 3.718675
IMP 0.752396
INR 85.12025
IQD 1310
IRR 42125.000155
ISK 125.789755
JEP 0.752396
JMD 157.965583
JOD 0.709301
JPY 140.195989
KES 129.850416
KGS 87.233497
KHR 4014.99997
KMF 433.502337
KPW 900
KRW 1422.685053
KWD 0.30664
KYD 0.832893
KZT 523.173564
LAK 21687.498074
LBP 89600.000254
LKR 298.915224
LRD 199.974981
LSL 18.856894
LTL 2.95274
LVL 0.60489
LYD 5.46983
MAD 9.275025
MDL 17.289555
MGA 4552.892736
MKD 53.55177
MMK 2099.693619
MNT 3567.319696
MOP 7.990393
MRU 39.435529
MUR 44.550244
MVR 15.39346
MWK 1735.999994
MXN 19.67059
MYR 4.380498
MZN 63.904971
NAD 18.856894
NGN 1605.590163
NIO 36.775056
NOK 10.341635
NPR 136.503202
NZD 1.662262
OMR 0.38501
PAB 0.999437
PEN 3.763025
PGK 4.133235
PHP 56.683504
PKR 280.59797
PLN 3.700944
PYG 7999.894426
QAR 3.640601
RON 4.312302
RSD 103.137317
RUB 81.031244
RWF 1415
SAR 3.752013
SBD 8.326764
SCR 14.23696
SDG 600.528417
SEK 9.507775
SGD 1.304435
SHP 0.785843
SLE 22.774981
SLL 20969.483762
SOS 571.498224
SRD 37.149782
STD 20697.981008
SVC 8.745073
SYP 13001.857571
SZL 18.81958
THB 33.127495
TJS 10.733754
TMT 3.5
TND 2.987995
TOP 2.342104
TRY 38.248965
TTD 6.781391
TWD 32.491801
TZS 2684.999977
UAH 41.417687
UGX 3663.55798
UYU 41.913007
UZS 12915.000042
VES 80.85863
VND 25905
VUV 120.966311
WST 2.777003
XAF 577.111964
XAG 0.03068
XAU 0.000288
XCD 2.70255
XDR 0.709959
XOF 574.999834
XPF 102.775029
YER 245.249914
ZAR 18.666745
ZMK 9001.193331
ZMW 28.458439
ZWL 321.999592
  • EUR/USD

    0.0023

    1.1537

    +0.2%

  • Euro STOXX 50

    -31.1600

    4935.34

    -0.63%

  • Goldpreis

    63.4000

    3488.7

    +1.82%

  • MDAX

    -70.8800

    27148.42

    -0.26%

  • SDAX

    -31.7900

    15107.91

    -0.21%

  • DAX

    -105.1400

    21205.86

    -0.5%

  • TecDAX

    -40.0200

    3412.85

    -1.17%

"Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe
"Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe / Foto: © AFP/Archiv

"Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe

Der Bundestag hat einen neuen Anlauf zur gesetzlichen Regelung der Sterbehilfe genommen. Die Abgeordneten debattierten am Freitag in erster Lesung mehrere Anträge, die dem assistierten Suizid einen rechtlichen Rahmen geben sollten. Nötig ist die Neufassung, weil das Bundesverfassungsgericht vor zwei Jahren die damalige Regelung gekippt hat. Das neue Gesetz soll sicherstellen, dass das von Karlsruhe formulierte Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben gewahrt bleibt.

Textgröße:

Die von drei Abgeordnetengruppen fraktionsübergreifend ausgearbeiteten Anträge weisen inhaltliche Überschneidungen auf. Sie unterscheiden sich aber in der Frage, wie hoch die Hürden sind, die Sterbewillige für den Zugang zu Sterbehilfe überwinden müssen. Unterschiedliche Vorstellungen gibt es auch in der Frage, ob gewerbsmäßige Sterbehilfe grundsätzlich strafbar bleiben soll. Eine Entscheidung des Bundestags wird für Herbst erwartet.

Bei der Neuregelung müsse es darum gehen, das Recht auf selbstbestimmtes Sterben mit einem "Schutzkonzept" zu flankieren, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Heike Baehrens. "Suizid muss die seltene Ausnahme bleiben", sagte sie. "Er ist keine Alternative bei sozialen Nöten, Existenzsorgen oder Einsamkeit." Allerdings müsse es Sterbewilligen "in der letzten Phase der Krankheit" möglich sein, Zugang zu Sterbehilfe zu bekommen.

Baehrens unterstützt einen Antrag, der von rund 85 weiteren Abgeordneten mitgetragen wird. Dem Entwurf zufolge soll die "geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung" grundsätzlich strafbar sein. Nicht rechtswidrig soll demnach die geschäftsmäßige Suizidbeihilfe dann sein, wenn der suizidwillige Mensch "volljährig und einsichtsfähig" ist, sich mindestens zweimal von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat untersuchen lassen und mindestens ein ergebnisoffenes Beratungsgespräch absolviert hat.

Eine liberalere Regelung strebt eine Gruppe um die Grünen-Politikerinnen Renate Künast und Katja Keul an. Demnach sollen Ärzte ein Medikament für den Suizid verschreiben können, wenn sich Sterbewillige in einer medizinischen Notlage befinden, die mit schweren Leiden, insbesondere starken Schmerzen, verbunden ist. Es muss dem Entwurf zufolge aber aus ärztlicher Sicht feststehen, "dass es sich um einen absehbar nicht mehr veränderlichen Sterbewunsch handelt".

In der Debatte um die Neuregelung gehe es um die Frage, "wie wollen wir in diesem Land das Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben schützen", sagte der Grünen-Abgeordnete Lukas Benner im Bundestag. "Das Strafrecht ist der gänzlich falsche Ort, diese Autonomie zu gewährleisten." Der Antrag dieser Gruppe wird bislang von rund 45 Abgeordneten unterstützt.

Ein weiterer Gesetzesantrag legt die Betonung auf eine Regelung, die das vom Verfassungsgericht formulierte Recht auf einen selbstbestimmten Tod legislativ absichert. Der Antrag sieht eine Regelung außerhalb des Strafrechtes vor und soll klarstellen, "dass die Hilfe zur Selbsttötung straffrei möglich ist". Er wird von rund 70 Abgeordneten unterstützt.

Konkret ist der Aufbau eines Netzes von staatlich anerkannten Beratungsstellen geplant, die Sterbewillige ergebnisoffen aufklären. Ärztinnen und Ärzten soll es frühestens zehn Tage nach einer solchen Beratung erlaubt sein, Medikamente zur Selbsttötung zu verschreiben

"Es ist doch geradezu widersinnig und unmenschlich, dass wir Menschen in unserem Land, die ihr Leben selbstbestimmt beenden möchten, keinen Zugang zu den geeignetsten Medikamenten zur Selbsttötung ermöglichen", sagte die FDP-Abgeordnete Katrin Helling-Plahr in der Debatte. Strafen für Sterbehilfe seien abzulehnen: "Es wird sich sonst kaum jemand mehr trauen zu helfen."

Eine grundsätzliche Ablehnung jeder Form von Sterbehilfe formulierte in der Debatte die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch. "Es geht um die Fundamente unseres christlich-abendländischen Menschenbilds", sagte sie. "Jeder Suizid ist eine menschliche und soziale Katastrophe."

Der Bundestag will in dieser Frage ohne Fraktionszwang entscheiden. Das Bundesverfassungsgericht hatte Anfang 2020 das bis dahin geltende Verbot der Sterbehilfe gekippt. Seit dem Urteil ist die Sterbehilfe wieder straffrei und ohne jede staatliche Regelung möglich.

S.Wilson--ThChM